Eine unserer wichtigsten und größten Kompetenzen ist die, durch Schrift und Sprache zu kommunizieren.
Das Kind wird schon von Geburt an mit der gesprochenen und geschriebenen Sprache konfrontiert und lange vor Schuleintritt interessiert es sich für Buchstaben und Zahlen.
Jedes Kind beginnt irgendwann seinen Namen zu schreiben, es erkennt das „P“ für Parkplatz oder das „MC“ für ein begehrtes Mittagessen.
Es versteht, dass diese Zeichen eine besondere Bedeutung haben und dass der Erwachsene sich dadurch ein großes Stück Welt erschließt.
Möglichst frühe Erfahrungen in diesen Bereichen erweitern die Lernchancen und wirken sich sprachfördernd aus.
Wir legen viel Wert auf vielfältige Erfahrungen rund um die Buch- Erzähl-, Reim-, und Schriftkultur.
Schon vor dem Kindergarten begeistern sich die Kinder für Lieder, Reime, Singspiele, Abzählverse, Gute-Nacht-Geschichten usw.
Im Kindergartenalltag wird das dann intensiviert. Tägliche Kreisspiele, Lieder, Fingerspiele, kleine Texte, Geschichten, Gedichte, Bilderbücher, Wortspiele, rhythmische Spiele usw. fördern
Sprachverständnis, Artikulation, Grammatik, Wortschatz, Satzstellung usw.
Unsere Sprache bestimmt unser Leben:
Durch eine intensive Sprachförderung entwickeln sich spezifische Vorläuferfähigkeiten für den Schrift-Sprach-Erwerb, wie z.B. die Phonologische Bewusstheit (= Silben klatschen, Reime erkennen,
Anlaute hören).
Im Vordergrund steht jederzeit die Förderung des kindlichen Interesses an Schrift und Sprache. Auch in diesem Bereich ermöglichen die Materialien ein ganzheitliches Lernen: Buchstaben und Zahlen
nicht nur auf dem Papier zum angucken, sondern auch welche zum fühlen, nachzeichnen, drucken, ordnen, essen.
Dokumentation von Sprachentwicklung
Wir dokumentieren die Sprachentwicklung der Kinder mit:
Prävention von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten
In jedem Jahrgang gibt es einige Schulanfänger, denen das Erlernen von Lesen und Schreiben enorme Schwierigkeiten bereitet. Auch wenn diese Kinder gezielt unterstützt werden, bilden sich oft
Lernstörungen aus.
Für lese-rechtschreibschwache Kinder bedeutet das (fast) immer eine Belastung und Benachteiligung, die sich die gesamte Schullaufbahn hindurch ziehen kann.
Aus diesem Grund ist das „Bielefelder Screening“ (BISC) und das Würzburger Förderkonzept „Hören, Lauschen, Lernen“ (HLL) konzipiert worden.
Das „BISC“
- ermöglicht das Feststellen von Entwicklungsrückständen für das Lesen- und Schreibenlernen bereits vor der Einschulung. Es überprüft so genannte „Vorläuferfähigkeiten“, die bestmöglich
entwickelt sein sollten, um so dem Kind einen guten Einstieg in den Schrift-Spracherwerb zu ermöglichen.
Für die Kinder, die eine Wahrscheinlichkeit für eine Lese-Rechtschreibschwäche zeigen, wird dann das Förderkonzept „Hören, Lauschen, Lernen“ (= HLL) angeschlossen.
Das „HLL“
- ist ein Präventionsprogramm und unterstützt die Ausbildung der lautsprachlichen Voraussetzung für den Schriftspracherwerb und kann so das Risiko einer Leserechtschreibschwäche minimieren.
Sowohl das „BISC“ wie auch das „HLL“ ist für die Kinder konzipiert, die ein Jahr vor der Schule sind.
Im Stephanus-Kindergarten wird seit 2003 dieses Projekt zur Prävention von Lese-Rechtschreibschwäche angeboten.
In unserer Einrichtung sind mehrere Erzieherinnen autorisiert, das BISC und das HLL durchzuführen, weil sie die entsprechende, ca. ein Jahr dauernde, berufsbegleitende Zusatzausbildung
absolviert haben.